Ein kurzer geschichtlicher Abriss zu Radio 4U
Radio 4U ging am 30.April 1990 auf der Berliner Frequenz 98,2 MHz von SFB 4 auf Sendung. Es war die Erweiterung der abendlichen Musikstrecke, des SFBeat bei SFB 2 zu einem ganz eigenen Programm.

Hier waren also von nun an die Pop-Musik-Journalisten des SFB zu finden, und das jeden Tag 19 Stunden lang. Später wurde das Programm auf 24 Stunden ausgeweitet.

Tagsüber gab es also eine Popmusikwelle für die jungen Berliner, aber eben keinen Dudelfunk, Kaminsky 4 wäre wahrscheinlich noch am ehesten mit dem Rias-Treffpunkt vergleichbar, und 4 Frontal bot die Nachrichten des Tages in voller Breitseite und natürlich immer Musik.

Abends dann konnte man diverse Special-Sendungen zu verschiedensten Stilrichtungen der Popmusik hören. Kein anderer Sender hat damals ein solch breit gefächertes Angebot unterbreitet Der Name Radio 4U hätte nicht besser gewählt sein können!

ORB und SFB planten eine gemeinsame Jugendwelle. Dazu sollten Radio 4U und die ORB-Jugendwelle Rockradio B vereint werden. Im Sommer 1992 gab es dann auch eine gemeinsame Sendung der beiden, in welcher u.a. mit Anrufern über das zukünftige gemeinsame Jugendprogramm diskutiert wurde. Es war eigentlich klar, dass dieses neue Programm dann aus Potsdam gesendet werden sollte.

Doch irgendwann meinte der ORB ein eigenes Programm ohne den SFB auf die Beine stellen zu müssen und Intendant Rosenbauer verkündete: "Der SFB wird Radio 4U einstellen." Natürlich waren die 4U-Kollegen darüber nicht gerade glücklich und die Hörer auch besorgt bis verärgert, denn wieso erlaubte es sich der Intendant einer anderen Anstalt, das Ende von 4U zu verkünden?

Im Herbst 1992 beschloss der SFB, Radio 4U nur noch bis zum 31.12, zu betreiben. Bekannt gegeben wurde dies auf einer Mitarbeiterversammlung des SFB, auf der die 4U-Leute auch zunächst protestierten und dann den Intendanten Günter von Lojewski und den Hörfunkdirektor Wolfgang Seifert ins 4U-Studio einluden. Hier gab es dann ein Streitgespräch on Air zwischen den beiden und den Moderatoren  Matthias Hanselmann und  Volker Wieprecht. Von Lojewski nannte als Grund für die Sparmaßnahmen, die bevorstehende Schaffung eines Berlin-Fernsehens, und zwar bevor ein privater Anbieter damit auf den Markt kam.

Nach Bekanntwerden der Absicht, den Sender einzustellen, gab es eine Welle von Protesten. Diese äußerten sich nicht nur in schriftlicher Form, sondern auch akkustisch, als Songs. Einige davon werden bald hier in der Sounds - Zone zu finden sein. Die Songs kamen sowohl von den Radio 4U - Machern (4U-Rap) als auch von den Hörern.

Dies alles hatte nichts gebracht, Radio 4U wurde eingestellt und auf der Frequenz zunächst Rockradio B vom ORB verbreitet. Heute ist auf der 98zwo Radio Paradiso zu hören.

Viele Mitarbeiter von Radio 4U waren dann bei RockradioB wieder zu finden, und ab 1.März 1993 bei Fritz zu hören.

Sender Freies Berlin (SFB) und Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg (ORB) vereinigten sich am 1.Mai 2003 zum Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB).
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